Pfarrhaus/Kaplanei
Für die Gesamtwirkung der Kirchhofgruppe ist das Pfarrhaus, das die Kirche flankiert und mit seinem hohen Giebel das markante Gegenstück zur Friedhofkapelle auf der anderen Seite der Kirche bildet, ein entscheidender Bestandteil. Der mächtige, zweigeschossig wirkende Sockel mit Eckpfeiler wird von einem steilen Satteldach überhöht und zeigt dem Dorf die wuchtige Front eines Mauergiebels in grössenmässig gesteigerter Form eines typischen Fricktalerhauses. Gegen die anschliessende Kaplanei vermittelt das Dach durch einen Krüppelwalm.
Es wird vermutet, dass das Pfarrhaus anstelle der burgartigen Niederlassung der Grafen von Homberg-Tierstein entstanden ist. Die am Portal zum Gewölbekeller mit 1.30 m dicken Mauern festgestellte Jahrzahl 1567 lässt annehmen, dass das heutige Gebäude damals möglicherweise unter Integration von Teilen der Burg errichtet wurde. Bauherr war die Deutschritterkommende Beuggen, die das Kirchenpatronat von 1492 bis 1806 innehatte. Nach Brandschatzung durch die Schweden im 17. Jahrhundert musste das Haus wiederhergestellt werden. Im 18. Jahrhundert erfolgte ein weitgehender Umbau, der die heutige Erscheinung aussen und innen prägt.